Inklusive Stationen: ein Museum für alle!
Die vier Stationen in der Dauerausstellung „buchstäblich vorarlberg“ sind auf die Anforderungen von Menschen mit Unterstützungsbedarf abgestimmt. Die Stationen sprechen alle Sinne an, bauen Barrieren ab und sind von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen altersunabhängig nutzbar.
Inhalte barrierefrei vermitteln
Inhaltlich wurden zwei Schwerpunkte der Ausstellung barrierefrei aufbereitet: Die erste Station widmet sich der mittelalterlichen Skulptur am Beispiel des Heiligen Gallus, die zweite Station der römischen Keramik.
Es gibt jeweils einen einleitenden Text zum Thema (in einfacher und leichter Sprache sowie Brailleschrift) und einen Hör- und einen Tastteil. Auf einem Bildschirm wird der Text zusätzlich in Gebärdensprache dargestellt. Tastobjekte bei den Stationen machen die Themen be-greifbar.
Inklusiver Prozess
Die inklusiven Stationen wurden von look! design in enger Abstimmung mit dem Team des vorarlberg museums und in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Blinden- und Sehbehindertenverband, Mensch zuerst und dem Landeszentrum für Hörgeschädigte entwickelt. Die verschiedenen Gruppen wurden in den Konzeptions- und Gestaltunsprozess mit eingebunden. Das wertvolle Feedback floss wiederum in die Gestaltung ein.
KUNDE vorarlberg museum | Vorarlberger Kulturhäuser-Betriebsgesellschaft mbH LEISTUNGEN Konzeption, Gestaltung, planerische Umsetzung und Montagebegleitung der inklusiven Stationen TEAM Stefanie Schöffmann: Creative Direction, Projektleitung Cara Mielzarek: Art Direction, Konzept & grafische Umsetzung, Montagebegleitung Janine Hugsam: Werkplanung Möbel FOTOS Daniel Furxer (vorarlberg museum), look! design
Der schräge Winkel der Möbel wurde bewusst gewählt. Durch die Neigung sind Profil- & Brailleschrift sowie Tastbilder für Menschen mit Sehbeeinträchtigung besser zu lesen und zu ertasten. Zusätzlich sind die Möbel für Menschen im Rollstuhl unterfahrbar, dank der Schräge können die Inhalte gut gesehen werden.
Eine einführende Station am Beginn und am Ende der Ausstellung erklärt, was die Besucher:innen erwartet – wie die Ausstellung gegliedert ist, wie die Räume strukturiert sind und was wo zu finden ist.
Die Informationen wurden als Hörtexte und als Videos mit Gebärdensprache aufbereitet. Ein tastbarer Übersichtsplan gibt die räumliche Struktur wider und zeigt die Lage der inklusiven Stationen.
Die Figur des Heiligen Gallus ist eine genaue 3D-Replik des Originals und kann vom Publikum er- und somit begriffen werden.
Das Bild der Heiligenlegende, in der Gallus mit dem Bären kämpft, wurde als Tastbild umgesetzt und kann so auch von Menschen mit Sehbeinträchtigung erfühlt werden,
Die Station rund um die römische Keramik ist auf zwei Möbel aufgeteilt. Der erste Teil informiert über den Kellerfund in Bregenz, der zweite Teil befasst sich inhaltlich mit der Herstellung der Keramiken.
Bei dieser Station können die Besucher:innen originale Keramikschalen anfassen, die aus mehreren Scherben wieder zusammengesetzt wurden.